Thilo Sarrazin und die Linkswähler

Man kann von Thilo Sarrazin halten, was man will. Dass er sich, seinem Amt als Bundesbankvorstand und wohl auch dem Ruf Deutschlands mit seinen Thesen keinen Gefallen getan hat, darüber herrscht in der Bundesrepublik inzwischen eine große Einigkeit. Völlig uneinig ist die Bevölkerung bei der Bewertung der Thesen. Da gehen die Meinungen weit auseinander.

Um das Sommerloch zu füllen, hat Emnid im Auftrag von „Bild am Sonntag“ nun eine Umfrage durchgeführt. Auf die Frage, wer eine Partei wählen würde, die von Thilo Sarrazin geführt werden würde, waren 18 Prozent der befragten der Meinung, dass dies für sie eine Alternative wäre. Dies ist ein beachtlicher Wert, aber keinesfalls ein „Schock für die etablierten Parteien“, wie das Springer-Organ schrieb. In der Vergangenheit haben ähnliche Sonntagsfragen durchaus öfters schon zu solchen Ergebnissen geführt. Viel beachtenswerter ist jedoch die politische Selbsteinschätzung der Befragten, die für eine solche Partei stimmen würde.

Nur rund 17 Prozent der Unionswähler, die man hier gerne an den rechten Rand drängen würde, stimmten für eine solche Partei. Sieger der bisherigen Parteien war die Linkspartei: 29 Prozent der linken Wähler würden eine solche Partei wählen. Fassen wir doch einmal die Positionen der beiden Kontrahenten zusammen. Da ist der ehemalige Berliner Finanzsenator Sarrazin, der die Zuwanderung in Deutschland kritisch sieht und mit einigen Thesen bei einen Teil unserer Bevölkerung auf völlige Unverständnis, beim anderen Teil auf leichte bis große Zustimmung stößt. Und da ist die Linkspartei, die sich Ausländern und Zuwanderung sehr offen zeigt und jede Kritik daran sofort mit historischen Gegebenheiten kontert. Und nun offenbart diese Umfrage, dass 29 Prozent der Linksparteiwähler eine Partei von Thilo Sarrazin unterstützen würden. Auch wenn viele Umfragen das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind, gibt einem dieses Ergebnis zu denken.

Weniger zu denken gibt die Umfrage Thilo Sarrazin. Er kämpft weiterhin darum, Mitglied der SPD bleiben zu dürfen und denkt offenbar nicht im Geringsten daran, eine eigene Partei zu gründen. Auch vom seinem Posten als Vorstandsmitglied der Bundesbank scheint er aktuell nicht Abstand nehmen zu müssen. Wie jetzt bekannt wurde, hat er dem Gesamtvorstand bereits Mitte August sein Buch zur Kenntnis gegeben. Wenn jetzt erst der Bundesbankvorstand Konsequenzen ziehen würde, wäre dies ebenso beachtlich wie die große Zahl der Linkswähler, die Thilo Sarrazin unterstützen.

Die Deutschen und die Steuer

Es ist in vielen Jahresberichten nachzulesen. Wir leben im Wohlstand. Noch nie ging es den Deutschen so gut wie heute. Wir arbeiten ständig weniger für Dinge, die wir uns leisten möchten. Dies liegt unter anderem auch daran, dass viele Produkte Jahr für Jahr billiger werden. Also leben wir in paradiesischen Zuständen. Wenn da nicht die Steuer wäre …

Der Deutsche Staat ist auf die Steuer angewiesen. Alle Ausgaben werden aus dem Staatssäckel getätigt, der wiederum durch die Steuern gefüllt wird. Rund ein Drittel der gesamten Steuereinnahmen des Staates entfallen auf die Lohn- und Gehaltssteuer. Jeder Arbeitnehmer nährt also zu einem Drittel die Staatsfinanzen. In der Bundesrepublik gibt es derzeit rund 47 Millionen Haushalte. Und nur rund die Hälfte zahlt Lohn- und Gehaltssteuer, denn Rentner, Arbeitslose und Geringverdiener zahlen diese Steuer nicht.

Dann ist da noch die Einkommensteuer. Experten sagen, dass Arbeitnehmer mit einem durchschnittlichen Verdienst in Deutschland im Vergleich eine geringe Einkommensteuer bezahlen. Denn von der Einkommensteuer werden bei Familien ohne Kinder Einkommen über 20.210 Euro pro Jahr belastet. Bei Familien mit zwei Kinder und unter Hinzurechnung des Kindergeldes liegt der Schwellenwert gar bei 42.500 Euro. Durch die Progression tragen also nur die Besserverdienenden den Großteil der Einkommensteuer. Nach Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung tragen die „oberen zehn Prozent“ der Steuerpflichtigen 53 Prozent diese Steuer. Die „untere Hälfte“ trägt nur zu knapp acht Prozent bei.
Und was ist mit der Mehrwertsteuer? Die betrifft alle Konsumenten. Neuen Untersuchungen zur Folge geben Geringverdienen prozentual mehr Geld für Konsum aus. Doch trotzdem sorgen Gut- und Besserverdiener für größeren Umsatz und somit für mehr Steueraufkommen.
Ist die Steuer in Deutschland also gerecht? Prinzipiell gilt nach wie vor, dass die Besserverdiener mehr Steuer bezahlen. So soll es auch sein. Die „Starken“ finanzieren die „Schwachen“. Der Spitzensteuersatz liegt in Deutschland bei knapp 47,5 Prozent. Also deutlich mehr als beispielsweise in Großbritannien oder der Schweiz. Doch alle Steuern – direkte und indirekte – einberechnet, schneidet Deutschland nicht so schlecht ab, wie der Bürger es „fühlt“. Als Knackpunkt erweisen sich die Sozialabgaben. Darüber berichte ich ein anderes Mal.

Finanziell abhängige Männer gehen häufiger fremd

Dass Männer gerne Frauen mögen, die finanziell von ihnen abhängig sind, ist schon seit Menschengedenken so. Studien über die Jahre hinweg belegen immer wieder, dass diese Frauen ihrem Partner treuer sind. Nun wurde eine neue Studie veröffentlicht. Diesmal rückten die Männer in den Mittelpunkt der Studie. Die Treue von Männern wurde untersucht, die finanziell von ihrer Frau abhängig sind. Eine spannde Frage, die diese Studie untersuchte. Die Studie der Soziologin Christin Munsch von der Cornell University beweist, dass Männer, die weniger verdienen als die Partnerin, potentiell mehr Fremdgehen. Bei Männern, die finanziell komplett abhängig von der Partnerin sind, steigt das „Fremdgehrisiko“ sogar um das Fünffache an.
Für Frauen soll die Situation der finanziellen Abhängigkeit „gewohnter“ sein, so die Forscherin. Auch sollen die Möglichkeiten zu betrügen durch die finanzielle Abhängigkeit geringer sein. Letztlich sollen Frauen das Risiko abwägen und es als bedrohlich ansehen, dass im Falle des „ertappt werden“ der Lebensunterhalt bedroht ist.
Wieder einmal scheinen Männer völlig anders zu „ticken“. In Fällen, bei denen Frauen dreiviertel des Haushaltseinkommen aufbringen, soll die Wahrscheinlichkeit des Fremdgehens nach dieser Studie am Größten sein. Die Forscherin vermutet, dass Männer diese Situation kaum aushalten und deswegen vermehrt fremdgehen, um dadurch eine neue Partnerin zu finden (die dann weniger verdienen soll).
Auch zu gut verdienenden Männer, die fremdgehen, hat die Forscherin eine Erklärung: Möglicherweise soll das viele Arbeiten und/oder die Geschäftsreise der Grund hierfür sein. Es könne aber auch sein, dass es einfach mit Geld viel einfacher ist, fremdzugehen.
Und hier haben wir nun die erste Gemeinsamkeit. Egal ob Mann oder Frau: Ohne Geld scheint die Gefahr, dass der Partner fremdgeht, am geringsten zu sein.

Die Pubertät bei Mädchen beginnt immer früher

Ich kann sagen, ich wusste es schon immer. Wenn ich meine kleine Nichte anschaue, dann ist die aktuelle US-Studie für mich keine überraschung: Die Pubertät beginnt bei Mädchen immer früher. Demnach beginnt die Pubertät bei manchen Mädchen bereits mit sieben Jahren.
In der Bundesrepublik sollen Mädchen 1860 ihre erste Periode noch mit 16 Jahren bekommen haben. Rund 130 Jahre später lag der Durchschnitt schon  bei 12,2 Jahren. Der Beginn der Pubertät (der nicht gleichbedeutend mit Beginn der Pubertät ist) liegt heute bei den Industrieländern bei unter 10 Jahren. Vereinzelt liest man auch schon das Alter von 8 Jahren. Und die USA toppt dieses Alter nun. Dort wird der Eintritt heute bereits mit 7 Jahren festgestellt. Die US-Wissenschaftler haben für ihre Studie über 1200 Mädchen im Alter zwischen sechs und acht Jahren sowie deren Eltern befragt. Die Studie ist in der Zeitschrift Pediatrics erschienen.
Man diskutiert seit Jahren über die Möglichkeit, dass Umweltgifte für den Trend verantwortlich sind. Aber auch Fast Food wird oft als Möglichkeit herangezogen.
Ebenso beachtenswert ist die Studie der US-Wissenschaftler an den nahezu gleichen Mädchen, bei der es darum ging, Umweltgifte im Urin in Bezug zur Pubertät zu setzen. Vor allem ging es um bekannte Umweltgifte die auch in Parfüms, Shampoos und Plastik vorhanden sind. Alles Produkte, die erst mit steigender Industrialisierung in unserem Alltag Einzug gehalten haben.
Die sogenannten „Biomarker“, also die Umweltgifte die auch in Raumsprays, Mottenkugeln und Sonnenschutzmitteln zu finden sind, konnten in allen Urinproben nachgewiesen werden. Wenig überraschend, dass Umweltgifte aus Sonnenschutzmittel eher bei weißen Mädchen im Sommer nachgewiesen wurde. Andere Gifte, die in Mottenkugeln und Raumsprays enthalten sind, wurden häufiger bei schwarzen und Latino-Mädchen nachgeweisen.
Die entscheidende Frage, ob diese Umweltgifte für die frühe Pubertät verantwortlich sind, wurde nicht sicher beantwortet. Auch kann die einmalige Urinprobe keine abschließende Erkenntnis geben. Auffallend war jedoch laut den US-Wissenschaftlern, dass die Konzentration der Umweltgifte im Urin deutlich höher war, wenn die Pubertät früh eingesetzt hat. Somit, so die Wissenschaftler, deutet einiges darauf hin, dass die Konzentration der Umweltgifte im Körper die Entwicklung beeinflussen könnte.

Mein Android Handy und der Virus

Ich bin ein Windows-User. Das ist erst einmal nicht schlimm, denn viele – vielleicht viel zu viele User auf dieser Erde – benutzen dieses Betriebsystem. Aus diesem Grund lohnt es sich auch für Viren- und Maleware-Autoren speziell bei Windows nach Lücken zu suchen und Schadsoftware in Umlauf zu bringen. Aus diesem Grund mache ich zum Beispiel Online-Banking eben nicht über einen Windows-Rechner. Dazu nutze ich ein virtualisiertes Linux ohne Schreibberechtigung. Also eine Linux-Boot-CD oder eine virtuelle Maschine. OK, 100 Prozent sicher ist dieser Weg auch nicht, aber er gibt mir doch ein Gefühl von Sicherheit.
Und nun habe ich mir so ein schickes Android-Handy gekauft. Das HTC Desire Smartphone musste es sein. Tolles Teil, wenn auch das Betriebssystem von Google stammt. Und Google ist böse. Aber Microsoft bietet aktuell kein vernünftiges Betriebssystem für ein Smartphone an. Und Apples iPhone – na ja, das ist was für Spießer … Zudem stört mich, dass Apple bestimmt, was ich mit dem Smartphone machen darf. Apple schränkt mich ein. Apple ist auch böse.
Was ich natürlich nicht bedacht habe: Ich folge einem Trend. Die Verkaufszahlen des Android-Handy-Betriebsystem steigen täglich und kontinuierlich an. Und somit ist es eine lukrative Plattform für Schadware-Entwickler. Soll ich mich nun zurücklegen und hoffen, dass jede Lücke irgendwann gefixt wird? Hand aufs Herz – jede Software hat eine Lücke. Ist keine Lücke bekannt, wurde sie nur noch nicht gefunden. Aktuell verlangt mein Desire Smartphone noch nicht nach irgendwelchen Updates. Im Netz ist darüber nichts zu lesen. Systemkomponenten werden bei Linux automatisch upgedatet. Aber auch auf dem Android-Handy? Also bleibt das ungute Gefühl.
Vielleicht sollte ich mir ein Handy kaufen, dessen Betriebsystem nicht weit verbreitet ist. Vielleicht ein Smartphone mit Windows Mobile oder gar ein iPhone?

Putin und die Feuerglocke

Russland brennt. Vor Jahren hätten wir an eine politische Revolution gedacht – heute sind es die Wälder. Banale Dinge, könnte man meinen. Laut Spiegel online ist es gerade ein Blogger, der die Situation auf den Punkt bringt. „Wissen Sie, warum wir brennen“ soll der Titel des Blogs sein, den Spiegel online zitiert und der offenbar auch den russischen Premier Wladimir Putin zu einer Antwort bewegt hat. In dem Blog schreibt der Autor „top_lag“, dass es unter den „verfluchten Kommunisten“ in seinem Dorf noch drei Feuerteiche, eine Glocke und ein Löschzug gab. Alles profane Dinge, mit der man auch in entlegenen Winkeln der Erde Feuer mit einfachen Mitteln bekämpft werden kann.

Und wie im Kapitalismus leider üblich, wird alles, was Geld kostet, auf den Prüfstand gestellt. An der Feuerwehr wurde gespart: Personal entlassen und am Material gespart. Und die Forstwirtschaft? Die wurde 2007 ebenfalls reformiert mit dem Ziel, Forstwirte abzuschaffen. Sie kosten nur Geld und bringen kein Geld ein. Auf den ersten Blick.

Durch die verheerende Dürre und die nicht unter Kontrolle zu bringenden Brände hat die Regierung ein Exportverbot von Weizen ausgesprochen. Die russische Regierung geht davon aus, dass rund 30 Prozent der Ernte ausfallen wird. Die Folge sind massiv ansteigende Weltmarktpreise des Weizen, denn Russland gehört neben der EU, Australien und den USA zu den größten Weizenexporteuren. Viele Länder gehen inzwischen davon aus, dass es aufgrund dieser Preiserhöhung weitere Preissteigerungen geben wird. Im indonesischen Jakarta rechnet man mit einem Dominoeffekt bei allen Grundnahrungsmitteln.

Wie sehr sich die Zeiten auch in Russland geändert haben, zeigt sich wieder einmal. Der regierungskritische Blogger hätte früher im Anschluss an sein Blog sicher einige Jahre in Sibirien verbracht, heute schreibt Putin im Hinblick auf die Regierungswahlen von einer „unglaublich ehrlichen und aufrichtigen Person“.

Ach ja, und Putin wird sich dafür einsetzen, dass sein Dorf wieder eine neue Feuerglocke bekommen wird.

Noa Bank – und das Ende des alternativen Kreditinstitutes

Die Geschäftsidee war nicht neu – aber dennoch hatte sie Ende letzten Jahres für großes Aufsehen gesorgt: Die Gründung eines alternativen Kreditinstitutes, das sich Transparenz und das Verpechen „Keine Spekulation“ auf die Fahnen geschrieben hat. Die Noa Bank, gegründet vom Belgier François Jozic wollte dieses Ziel mit dem Auftrag an die Sparer erreichen, die selbst entscheiden sollten, wie ihr Geld angelegt werden sollte. Die Kredite, die mit den Spareinlagen gegeben werden, sollten hauptsächlich an Mittelständler aus der Region, an Kultur-, Gesundheits- oder Umweltprojekte fließen. Und um potentielle Sparer zu finden, bot die Noa Bank überdurchschnittlich gute Zinsen. Gutes mit seinem Geld tun und dafür 2,2 Prozent Zinsen auf ein Tagesgeld zu bekommen – wer kann dazu schon Nein sagen? Insgesamt soll die Noa Bank laut dem Spiegel in so kurzer Zeit Spareinlagen in Höhe von fast 300 Millionen Euro von 15 000 Sparern erhalten haben.

Doch um Zinsen vergeben zu können, müssen Kredite ausgegeben werden und vor allem: Auch zurückbezahlt werden. Und genau hier war das Problem der Bank: Nur rund 60 Millionen Euro waren verliehen. Für die Spareinlagen müssen aber trotzdem Zinsen an die Sparer bezahlt werden. Im April stoppte daher die Noa Bank die Aufnahme von neuen Spareinlagen.

Nun ringt die Noa Bank um die Existenz. Die oberste Deutsche Finanzaufsicht (BaFin) hat der Bank bis auf weiteres verboten, neue Spareinlagen entgegenzunehmen oder Kredite auszugeben. Die BaFin begründet ihre Entscheidung mit der dünnen Eigenkapitaldecke der Bank. Nun liegt es an der Bank, neue Kapitalgeber zu finden.

Es wundert einem, dass die BaFin überhaupt zugelassen hat, dass diese Bank im letzten Jahr an den Start gegangen ist – aktuell bemängelt sie neben der Eigenkapitaldecke auch die Führungsqualitäten der Manager. Beide Punkte sollten schon im letzten Jahr bekannt gewesen sein. Vielleicht nicht bekannt ist die Vergangenheit des „Bankmanagers“ Jozic. Lau Recherchen des Spiegels soll der Bankenrebell in der Vergangenheit sich bereits einen zweifelhaften Ruf erworben haben: Seine früheren Firmen hätten unter anderem zur Kundenakquise Drückerkolonnen eingesetzt.

Vom Saulus zum Paulus?

Deutsche Feindbilder

Neben Dieter Bohlen hat Deutschland noch weitere Feindbilder. Unter falscher Identität leben auch jene Personen, die der Regierung per Diebstahl erlangte Steuerdaten verkaufen. Diese sogenannten „Steuer-CDs“ sind seit langem ein Zankapfel in der Bevölkerung. Der gemeine Steuerzahler sagt, dass es gut sei, dass die „Reichen“ nun auch mal erwischt werden. Der gemeine Harz-IV-Empfänger ist der Meinung, dass die Bonzen nun endlich zur Kasse gebeten werden (und letztlich dann auch endlich genug Geld für die Sozialleistungen in den Kassen ist).

Welcher Meinung man auch ist, Tatsache bleibt, dass diese Daten durch ein Verbrechen in den Besitz der Verkäufer gelangt. Es ist Diebstahl, die Kundendaten in seinen privaten Besitz zu nehmen. Das hat nichts von einem „Robin Hood“, da stecken auch keine Ziele der Gerechtigkeit dahinter. Es ist persönliche Bereicherung, denn noch keine der Steuer-CDs sind unentgeltlich an die Behörden gelangt. Es wurde immer Geld bezahlt. Viel Geld.

Für den Deutschen Staat rechnet sich das Geschäft. Nach Gewerkschaftsschätzungen bringt die aktuelle Steuer-CD dem Finanzamt Mehreinnahmen von rund zwei Milliarden Euro. Diese fließen in Höhe von rund eine halbe Milliarde Euro direkt in die Kassen des Fiskus. Rund 3 000 Fälle von Steuerhinterziehung können so angeklagt werden. Auch beachtenswert: Die indirekten Mehreinnahmen. Rund 25 000 Selbstanzeigen liegen aktuell von Steuerhinterzieher vor. Mehreinnahmen: Rund 1,5 Milliarden Euro!

Viel Geld und der Deutsche Staat kann dieses Geld wirklich gut gebrauchen. Doch es bleibt dabei: Es handelt sich um Hehlerei und die begeht der Deutsche Staat: „Als Hehler wird bestraft, wer eine Sache, die ein anderer durch eine rechtswidrige Tat erlangt hat, sich verschafft (…)

Aktuell fordert die Deutsche Steuergewerkschaft eine gesetzliche Regelung, damit der Erwerb legalisiert wird: „Der Gesetzgeber muss ein Signal setzen und klarstellen, dass für die Datensätze bezahlt werden kann“, so Gewerkschaftschef Dieter Ondracek in der „Braunschweiger Zeitung“.

Frischfleisch mit Gasgemisch länger haltbar gemacht

Eigentlich sollte diese Meldung, die Foodwatch diese Woche veröffentlichte, keinen Supermarkt-Kunden überraschen: Die Industrie setzt in der Verpackung von Frischfleisch ein Gasgemisch ein. Wer eine solche Packung öffnet, der spürte dies. Vielleicht roch man es auch – auch wenn das Gasgemisch neutral sein soll. Gemäß der Deutschen Hackfleischverordnung muss Hackfleisch am gleichen Tag verkauft werden – oder es muss vernichtet werden. Früher war das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) in der Tat immer mit dem gleichen Tag ausgezeichnet. Seit einigen Jahren ist das Hackfleisch ein paar Tage haltbar – Zauberei? Nein, einfach eine Forderung der Industrie mit Auftrag an die Chemiker, den Prozess des Zerfalls zu stoppen. Gestoppt wird bei dem begasten Hackfleisch auch der Geschmack. Aber billig ist das Fleisch und das freut den Käufer.

Der aktuelle Aufreger von Foodwatch ist die Phrase „Unter Schutzatmosphäre verpackt“. Soll auf den Verbraucher positiv wirken – wie alles, was auf Verkaufsverpackungen gedruckt wird. Lauf Foodwatch beinhaltet das Gasgemisch unter anderem Sauerstoff, der den Muskelfarbstoff Myoglobin oxidieren lassen soll. Dadurch soll das Fleisch zwar nicht länger frisch, aber lange schön rot bleiben, was dem Verbraucher Frische suggeriert.

„Einziges Ziel ist es, das Fleisch besonders attraktiv, also frisch erscheinen zu lassen, damit es länger und leichter verkauft wird“, so die Aussage von Matthias Wolfschmidt von Foodwatch. Dem kann man nicht widersprechen.

Das Max-Rubner-Institut wird konkreter, berichtet, dass durch das Gas eine „Reihe unerwünschter, der Qualität abträglicher Wirkungen auf(treten)“. Konkret bemängelt das Bundesforschungsinstitut, dass das Aroma des Fleisches „flacher“ wird. Das Fleisch sei „weniger zart und saftig“.

Dies sind alles Argumente, die einen kritischen Verbraucher kaum noch schockieren dürften. Denn das alles ist so offensichtlich, dass von „Täuschung des Verbrauchers“ nicht mehr die Rede ist. Es liegt an uns Konsumenten, Frischfleisch beim Metzger oder eben billige abgepackte Ware zu kaufen. Schon der günstige Preis sollte zeigen, dass es sich eben um minderwertige Ware handelt. Täuschung tritt dann erst ein, wenn der Metzger unseres Vertrauens uns Billigware verkauft.

Vertrauen zur Fleischerfachverkäuferin im Supermarkt sollten wir keines haben. Denn – so berichtet Foodwatch  – immer häufiger soll das Gasgemisch auch für Fleisch eingesetzt werden, das im Supermarkt über die Frischetheke verkauft wird. Bevor es in der Theke angeboten wird, soll auch dieses Fleisch vorher begast worden sein. Das hätte dann wirklich was von arglistiger Täuschung.

Gimp: Schrift mit Leuchtschatten (outer glow) erstellen

Im heutigen Gimp-Tutorial möchten wir einen Leuchtschatten, oder auch „Outer Glow“ erstellen. Die Schritte in dem folgenden Tutorial beschreiben die prinzipielle Vorgehensweise. Mit ein wenig Experimentieren und ein wenig Fantasie können hier noch viele weitere Effekte erzielt werden.

Schritt 1: Bild mit Hintergrund erstellen
Wir erstellen zuerst ein neues Bild in Gimp und wählen einen schwarzen Hintergrund. Der Hintergrund ist nicht unbedingt notwendig, stellt aber einen schönen Kontrast da. Mittels „Datei“ – „Neu“ erstellen wir ein neues Bild in beliebiger Größe.
Wir färben das Bild mit Schwarz als Hintergrundfarbe ein. Dazu wählen wir im Werkzeugkasten als Vordergrundfarbe „Schwarz“ aus und wählen das Werkzeug „Füllen“ („Werkzeuge“ – „Malwerkzeuge“ – „Füllen“). Ein Klick in das neu erstellte Fenster färbt den Hintergrund scharz.

Schritt 2: Text erstellen
Wir machen uns nun Gedanken über die Farbe unseres Textes. In diesem Schritt legen wir die Farbe des Testes und nicht die Farbe des Schattens fest. In diesem Beispiel wähle ich einfach weiß als Farbe, bemühe das Textwerkzeug und füge einen beliebigen Text in unserem neu erstellten Bild ein. Wichtig ist bei der Auswahl der Schriftart, dass diese möglichst „fett“ sein sollte. Nur so wirkt der Effekt.

Schritt 3: Schriftebene duplizieren
Als erstes müssen wir unsere Textebene duplizieren. Wir markieren dazu unsere Textebene mit der linken Maustaste an, klicken dann mit der rechten Maustaste und wählen im folgenden Kontextmenü „Ebene duplizieren“. Gimp erstellt eine neue Ebene und nennt diese in meinem Beispiel „Leuchtschatten#1“. Ich benenne diese Ebene nun in „outer-glow“ um (ein Klick in die Bezeichnung öffnet die Textbox zum Ebenenamen ändern).

Schritt 4: Der Ebene „outer-glow“ eine Farbe zuweisen
Aktiviere nun noch einmal zur Sicherheit die Ebene „outer-glow“ mit einem Linksklick, klicke mit der rechten Maustaste und wähle im folgenden Kontextmenü „Auswahl aus Alphakanal“.
Wähle nun eine Farbe für den Schatten (hier: Gelb) als Vordergrundfarbe aus. Fülle nun den Text mittels „Bearbeiten“ – „Mit Vordergrundfarbe füllen“. Der Text der Ebene „outer-glow“ sollte nun in Gelb erscheinen. Nun heben wie die Auswahl mittels „Auswahl“ – „Nichts auswählen“ auf.

Schritt 5: Den Leuchtschatten erstellen
Nun vergrößern wir die eben erstellte Schrift mit dem „Gaußschen Weichzeichner“. Unter „Filter“ – „Weichzeichner“ – „Gaußscher Weichzeichner“ öffnen wir die Auswahl. Je nach Schriftgröße passen wir den „Weichzeichenradius“ an. In meinem Beispiel wähle ich einen Radius (X/Y) von „20“. Je größer der Radius, umso größer wird später der Schatten. Das Fenster bestätigen wir mit „OK“.

Schritt 6: Den Leuchtschatten verschieben
Da der Schatten hinter der Schrift erscheinen soll, schieben wir nun die Ebene unter die Schriftebene. Alternativ können wir die Ebene „outer-glow“ anklicken (markieren) und mittels der Pfeiltasten im unteren Fensterbereich des Fensters „Ebenen …“ eine Ebene nach unten verschieben.
Fertig ist der Leuchtschatten, wie er bereits oben abgebildet ist.

Alternativ:
Wenn wir die eigentliche Schrift zum Beispiel in schwarz einfärben, erhalten wir diesen Effekt.