WordPress beschleunigen – Revisionen einschränken

Seit der Version 2.6 von WordPress beinhaltet das CMS eine automatische Versionskontrolle. Somit kann über den Punkt „Revisionen“ auf alle Versionen eines Artikels zugegriffen werden. Somit kann im Nachhinein jederzeit nachgewiesen werden, welchen Stand ein Artikel zu einem bestimmten Termin hatte.

Was für ein professionelles Content-Management-System (CMS) schon aus Sicht einer Revision unverzichtbar ist, dürfte der Großteil der WordPress-Nutzer, die WordPress als Blogsystem oder einfaches CMS nutzen, nie – oder selten nutzen.
Doch darauf verzichten sollte man nicht. Gerade die automatische Speicherung hat schon manchen Autor viel Zeit erspart. Eine Änderung im Artikel gemacht und der Rechner zickt: Natürlich hat man den Artikel nicht gespeichert. Wer Glück hat, kann sich nun auf eine automatische Speicherung berufen.

Doch jede Speicherung des Artikels, sei es automatisch oder durch den Autor bedingt, bedeutet, dass eine neue Version in der Datenbank abgelegt wird. So sind vier oder fünft Versionen eines Artikels in der Datenbank keine Seltenheit. Prüfen kann dies jeder über den Punkt „Revisionen anzeigen“.

Ultimative Tipps für die Beschleunigung von WordPress
Unter dieser Überschrift gibt es unzählige Artikel im Netz zu finden. Manche sind gut, manche werte ich sogar eher als gefährlich. Und gerade wer nicht sicher im Umgang mit Datenbanken ist, kann hier mehr „kaputtmachen“, als sein WordPress zu beschleunigen.

Es stellt sich natürlich die Frage, warum unzählige Revisionen eines Artikels eine Performance-Bremse darstellen. In erster Linie geht es nicht um den Speicherplatz, der auf dem Webserver belegt wird. Eine moderne Datenbank wie MySQL kommt damit sehr gut klar. Ich persönlich halte das WordPress-Projekt als sehr gut in der Umsetzung. Doch im Datenbank-Design sind meines Erachtens einige entscheidende Fehler (vielleicht historisch begründet) gemacht worden. Wenn beispielsweise ein Artikel aufgerufen wird (durch jeden Benutzer), muss WordPress mehr oder weniger mühsam die aktuellste Version des Artikels ermitteln. Daher macht es Sinn, die Zahl der Revisionen zu begrenzen. Zudem verkürzt man durch eine kleinere Datenbank auch die Zeit und CPU-Last des Webservers bei einem täglichen MySQL-Backup.

Eine Möglichkeit, ausufernden Revisionen Herr zu werden, ist die Zahl der Revisionen von vorneherein zu begrenzen. Ich persönlich bin der Meinung, dass drei Revisionen zu jedem Artikel bei einem Blog oder privaten CMS durchaus reichen. Wie der Artikel am X.ten Mai 1990 ausgesehen hat, interessiert im privaten Umfeld weniger.
Hierfür sucht man in der „config.php“ die Zeile „define“ mit dem Key „WP_POST_REVISIONS“. Mit einem Komma getrennt kann man dort die Anzahl der maximalen Revisionen eintragen (zum Beispiel „3“). Der Vorteil dieser Anpassung: WordPress überschreibt nun die ältesten Revisionen automatisch.

define(‚WP_POST_REVISIONS‘, 3);

Hinweis: Durch diese Änderung werden keine Revisionen gelöscht, wenn bereits mehr als die hier angegebene Anzahl in der Datenbank enthalten sind. Diese Änderung wirkt sich nur auf neue Revisionen aus.

Mit “define(‚WP_POST_REVISIONS‘, False);” kann man WordPress dazu veranlassen, gar keine Revisionen anzulegen. Dies ist ein harter Schritt, den ich nicht empfehle. Der Nutzen, vielleicht doch einmal auf eine Vorversion zugreifen zu können, steht vielleicht nicht im Verhältnis zum Performance-Gewinn.

Eine weitere Möglichkeit sich vielleicht lästigem Datenbank-Ballast zu entledigen, ist die Revisionen mehr oder weniger automatisch zu löschen. Diese Möglichkeit beschreibe ich im Artikel „WordPress beschleunigen – Artikel manuell löschen“ oder „WordPress Artikel mittels Plugin “Delete Revision“ löschen„.

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