Die Kommentarfunktion gehört als elementarer Bestandteil zu WordPress und vielen weiteren Content Management Systemen (CMS). Doch leider ist der Webmaster gezwungen, diese schon bei der Installation zu deaktivieren, da er sonst tagtäglich hunderte, wenn nicht gar tausende Spam-Kommentare erhält. Leider keine Übertreibung. Harter WordPress-Alltag eines WordPress Admins.
Auch auf diesem Blog habe ich die Kommentarfunktion zuerst deaktiviert. Doch von Anfang an fand ich es schade, dass Leser keinen Kommentar hinterlassen können. Auf anderen von mir betreuten Blogs habe ich die Kommentarfunktion aktiviert und das Absenden der Kommentare per WordPress Plugin „SI CAPTCHA Anti-Spam“ ermöglicht. Der Erfolg ist mäßig. Es erreichen je nach Blog einem sinnvolle Kommentare, doch das Spam-Aufkommen sinkt nicht in einen akzeptablen Bereich. Ich selbst ging davon aus, dass Captchas durchaus das Aufkommen minimieren (das glaube ich nach wie vor) und war mir sicher, dass ein (ScrapeBox)-Spammer die Kosten für den Captcha-Brecher scheuen. Musste jedoch eines besseren belehrt werden. Vor ein paar Tagen lief wohl einem Spammer sein Skript Amok und hinterließ auf einer von mir betreuten Seite mit diesem WordPress Plugin mal über 1.000 Spam-Kommentare in ein paar Stunden.
Auf sirmark.de habe ich dann die Kommentarfunktion von mood.it getestet. Positiv: Kein einziger Spam-Kommentar im Testzeitraum. Negativ: Kein einziger Kommentar überhaupt. Es zeigt sich also, dass mood.it in Deutschland noch zu wenig bekannt ist und sich jemand für einen sinnvollen Kommentar nicht unbedingt erst noch irgendwo extern registriert. Zudem hat diese Lösung einen ganz entscheidenden Nachteil: Bei den Kommentaren geht es auch darum, dass der Content einer Seite durch neuen Text „aufgefrischt“ und vielleicht sogar noch durch wichtige Keywords ergänzt wird. Diesen Effekt verbaut man sich, wenn man eine externe Lösung einsetzt.
Nach diesen Erfahrungen werde ich seit heute eine neue Lösung hier testen. Das WordPress Plugin heißt einfach „Captcha“, liegt aktuell in der Version 3.7.1 vor und erzeugt kein Text, der abzutippen ist, sondern eine simple Rechenaufgabe. Ich erhoffe mir, auch nach dem Lesen einiger Erfahrungsberichte , dass diverse Übersee-Pillenverkäufer über ein deutsches Text-Captcha stolpern. Ob dies der Fall sein wird – wir werden sehen.
Akzeptanz der Captchas
Oftmals liest man, dass es negativ sei Captchas einzusetzen, da so die Akzeptanz der Kommentarschreiber leidet. Ich persönlich behaupte, dass gerade das Gegenteil eintritt (zumindest bei mir persönlich). Wenn ich auf einer Seite einen Kommentar hinterlasse möchte, bin ich bei einer offenen Kommentarfunktion immer sehr skeptisch. Da ich abschätzen kann, wie viel Spam-Kommentar der Webmaster erhalten dürfte, gehe ich davon aus, dass mein Kommentar in der Masse verschwindet und nie veröffentlicht wird. Ist ein Captcha eingesetzt, deutet dies zumindest darauf hin, dass der Webmaster sich mit der Problematik auseinandergesetzt hat. Die Chance, dass mein Kommentar veröffentlich wird, steigt meines Erachtens.
Auch ich habe das Problem mit nervigen Spam Kommentaren, die überhaupt nichts mit dem entsprechenden Blogartikel zu tun haben. Ich habe auch ein Captcha System in den Blog eingebaut und hoffe, ich bleibe jetzt mal verschont von den nervigen – englischsprachigen – Kommentaren, zumal unser Blog ausschliesslich in deutscher Sprache ist- da haben ja eigentlich englischsprachige Kommentare überhaupt nichts zu suchen. Danke für den interessanten und informativen Artikel.
Da alles anprogrammierbar ist, wird dies nicht passieren. Aber es schränkt auf jeden Fall die Menge der Spam-Kommentare ein.