Ich habe es auf die lange Bank geschoben: Nun möchte ich eine Kommentarfunktion auch auf sirmark.de anbieten. Der Bedarf für eine solche Funktion liegt auf der Hand: Es erreichen mich immer wieder Fragen per Mail zu den einzelnen Artikeln. Diese könnten – für alle nachvollziehbar – auch in den Kommentaren abwickeln lassen. Aber auch aus SEO-Sicht bietet die Kommentarfunktion Vorteile: Der Seiten-Content wird mit jedem Kommentar erweitert und mit weiteren – hoffentlich – suchmaschinenrelevanten Stichwörtern angereichert.
Nachteil: Es ist Arbeit, die Kommentare zu sichten, zu beantworten und vor allem auch den Spam auszumisten.
Übersicht behalten: Wie den Kommentar-Spam bekämpfen
Dieser Blog läuft unter WordPress, dem Platzhirsch der CMS. Seine Kommentarfunktion ist per se gut. Doch wer nur ein paar Tage einen Blog mit offener Kommentarfunktion online hatte weiß, was sich da so alles ansammelt: Von PPC-Kommentaren („Porn, Pills, Casino“) über anderweitigen Schrott. Diesen auszufiltern ist nicht schwer. Schon beim groben Sichten können diese Kommentare zuverlässig entfernt werden. Bei manchen Kommentaren fragt man sich, warum hier einer (eine Maschine) diesen Kommentar gepostet hat, denn der Kommentar verfügt über keinen Backlink. Wer mal die Scrapebox-Anleitung gelesen hat, weiß warum. Schritt 1 des automatisierten Comment-Spammers ist ein sinnloser Kommentar ohne Bezug zum eigentlichen Projekt, für das gespammt werden soll. Wenn dieser Kommentar bei einer Prüfung in den folgenden Tagen online erscheint, wird der eigentliche Spam-Kommentar in Schritt 2 gepostet. So wird die eigentliche Seite nicht „verbrannt“.
Schon eine gute Lösung: Captcha
Prinzipiell ist ein Captcha, also ein in eine Grafik eingebundene Textnachricht keine Hürde. Diverse Dienste, über die ich auch schon berichtet habe (Bookmark richtig setzen), knacken den Captcha-Code binnen Sekunden für einen lächerlich niedrigen Preis. So gesehen bietet ein Captcha für das Veröffentlichen eines Kommentars keine 100prozentige Lösung. Auf diversen anderen Seiten habe ich das WordPress-Plugin „SI CAPTCHA Anti-Spam“ eingesetzt. Und man glaubt es kaum: Das Spam-Aufkommen geht merklich zurück, die Qualität der Kommentare steigt. Wir lernen daraus, dass Kommentar-Spammer sehr geizig sind und der Captcha Code durchaus das Spam-Aufkommen reduziert. Umgekehrt, gebe ich als Kommentator einer Seite eher den Vorzug, wenn ein solches Captcha vorhanden ist. Weiß ich im Gegenzug, dass der Webmaster dadurch das Spam-Aufkommen reduziert und es eher unwahrscheinlich ist, dass mein Kommentar in den Unmengen des PPC-Spams untergeht.
Kommentare auf sirmark.de
Trotz dieser positiven Erfahrungen habe ich auf dieser Seite die WordPress-Kommentar-Funktion nicht freigeschaltet. Faulheit? Ja. Ein Artikel auf t3n.de hat heute mein Interesse geweckt. Dort wird über Mott, einer Diskussions- und Forenplattform berichtet, die sich leider erst in einem Beta-Stadium befindet. Die Beschreibung liest sich sehr gut. Auch der Hinweis, dass hinter diesem Projekt die Macher von JQuery stecken, verstärkt mein Interesse.
Warum Moot.it und nicht die WordPress Kommentar-Funktion?
Auf diese Frage kann ich heute noch keine Antwort geben. Ich selbst sehe sirmark.de immer gerne als Testsystem. Hier probiere ich gerne mal ein neues Plugin aus. Vor der Kommentarfunktion habe ich mich hier ein wenig „gedrückt“. Moot.it liest sich sehr gut. Es soll sehr schnell sein, leicht zu installieren und in der Administration ebenfalls nicht zeitraubend sein. Also werde ich es testen und Euch über meine Erfahrungen unterrichten.
Etwas ist leider jetzt schon klar: Der Content wird sicherlich nicht um Keys erweitert. Denn Moot läd die Kommentare per JavaScript nach. Und man muss davon ausgehen, dass dies von den Suchmaschinen nicht ausgewertet wird. Oder etwa doch? Ich werde es hier testen. Oder wisst Ihr schon die Antwort? Dann hinterlasst doch einen Kommentar …
Wie ist dein Resume? Eigentlich macht so ein System nur Sinn, wenn es Open Source ist oder?
Ich habe Moot inzwischen entfernt. Das tolle war: Es kamen keine Spam-Kommentare mehr. Das negative war: Es kamen gar keine Kommentare mehr …