THEODOR HEUSS: Er wurde am 12. September 1949 zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Heuss setzte sich mit Unterstützung von CDU, CSU, FDP und Deutscher Partei im zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Kurt Schumacher durch. Heuss wird 1954 mit großer Mehrheit wiedergewählt.
HEINRICH LüBKE: Lübke gilt als „Notlösung“ der Union bei der Präsidentenwahl 1959, nachdem Bundeskanzler Konrad Adenauer seine Bereitschaft zur Kandidatur aus taktischen Gründen kurz vor dem Wahltermin zurückgezogen hat. Der Ernährungsminister Lübke gewinnt im zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Carlo Schmid und den FDP-Mann Max Becker die notwendige absolute Mehrheit. Obwohl die Union 1964 weder die Unterstützung ihres Koalitionspartners FDP noch die absolute Mehrheit innehat, wird Lübke wiedergewählt.
GUSTA VON HEINEMANN: 1969 konnten sich Union und SPD auf keinen gemeinsamen Kandidaten einigen. Die Union nominiert Verteidigungsminister Gerhard Schröder, die SPD Justizminister Heinemann. Der setzt sich am Ende im dritten Wahlgang nur mit sechs Stimmen Vorsprung durch und ist somit der erste Bundespräsident, der mit relativer Mehrheit gewählt wird. Den Ausschlag für die Wahl gab die FDP, deren Wahlleute im letzten Wahlgang auf Anraten von Walter Scheel für Reinemann stimmten.
WALTER SCHEEL: Der Vizekanzler, Außenminister und FDP-Vorsitzende wurde 1974 von der sozialliberalen Regierung aufstellt. Er setzte sich im ersten Wahlgang gegen den Unions-Kandidaten Richard von Weizsäcker
durch.
KARL CARSTENS: 1979 war die Union im Bundestag in der Opposition, hatte aber dank ihrer Stärke in den Ländern die absolute Mehrheit in der Bundesversammlung. Carstens setzte sich im ersten Wahlgang gegen die SPD-Kandidatin Annemarie Renger durch.
RICHARD VON WEIZSäCKER: Durch die geänderte Mehrheit schickte die Union 1984 erneut Weizsäcker in das Rennen. Die SPD verzichtete auf einen eigenen Kandidaten. Die Grünen nominierten die Schriftstellerin Luise Rinser. Weizsäcker wurde im ersten Wahlgang gewählt. Zu seiner Wiederwahl 1989 gab es zum ersten Mal nur einen Bewerber für das höchste Staatsamt: CDU, SPD und FDP sprachen sich für Weizsäcker aus.
ROMAN HERZOG: CDU und CSU verständigten sich 1994 auf den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes. Die FDP und Koalitionspartner nominierte Hildegard Hamm-Brücher. Die SPD nominierte Johannes Rau. Roman Herzog konnte sich erst im dritten Wahlgang durchsetzen.
JOHANNES RAU: Die amtierende Bundesregierung (rot-grün) schickte 1999 den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten in das Rennen um das Präsidentenamt.. Die Union nominierte die Physikerin Dagmar Schipanski, die PDS die Theologin Uta Ranke-Heinemann. Johannes Rau setzte sich im zweiten Wahlgang durch.
HORST KöHLER: Obwohl Union und FDP im Bundestag in der Opposition sind, haben die Koalitionspartener 2004 in der Bundesversammlung die absolute Mehrheit. Der von ihnen nominierte Horst Köhler setzte sich im ersten Wahlgang gegen die Kandidatin der SPD und der Grünen, Gesine Schwan, durch. Horst Köhler wird 2009 erneut im ersten Wahlgang wiedergewählt. Er setze sich gegen den Linke-Kandidaten Peter Sodann und die wieder von der SPD nominierte Gesine Schwan durch.