Ich fahre ein altes Auto. Es ist ein alter BMW, er ist rot, er ist out und ich würde sofort die Abwrackprämie dafür erhalten. Nur will ich das nicht. Warum auch? Das Auto fährt nach wie vor super, nichts ist kaputt, der Unterhalt ist moderate und der Verbrauch ist angemessen. Solange das Auto keinen wirtschaftlichen Totalschaden hat, wird es weitergefahren – egal, welche Farbe es hat. Meine Frau mag die Farbe nicht. Damals, als ich das Auto gekauft habe, war Rot modern. Heute kauft keiner mehr rote Fahrzeuge. Und das Kraftfahrzeug-Bundesamt gibt es mir schriftlich: Die Farbe Rot hatte bei den Neufahrzeugzulassungen im Jahr 1992 einen Anteil von fast 30 Prozent. Seither geht der Anteil stetig bergab. Seit dem Jahr 2002 pendelt der Abteil bei rund fünf Prozent.
Im Auftrag das Internet-Fahrzeugportal mobile.de befragte TNS Infratest 1.060 Autofahrer eines bis zu 10 Jahre alten Fahrzeugs zur Einschätzung der Fahrzeugfarbe auf den Wiederverkaufswert. Knapp die hälfte der Autofahrer sind der Ansicht, dass die Farbe ihres Fahrzeugs keinen Einfluss auf den Wiederverkaufswert habe. Mit 49,6 Prozent bemessen ihr aber ebenso viele eine große Bedeutung zu. Das Ergebnis der Studie jedoch zeigt: Der Autolack spielt eine entscheidende Rolle beim Verkauf eines Gebrauchtwagens. Vor allem klassische Farben wie schwarz und Silber werden wirken sich verkaufsfördernd aus. Die Studie zeigt, dass diese Fahrzeuge vorwiegend zu überdurchschnittlichen Preisen angeboten werden. Doch aktuelle Trendfarben wirken sich nicht unbedingt rückwirkend aus. Fast jeder dritte Halter eines Fahrzeugs in der Trendfarbe Weiß erhofft sich einen höheren Verkaufspreis für sein Auto. Allerdings wird laut mobile.de der überwiegende Anteil der weißen Fahrzeuge unter dem ermittelten Durchschnittspreis angeboten: So wird zum Beispiel ein schwarzer Opel Astra des Baujahres 1998-2004 für durchschnittlich 2.000 Euro mehr angeboten als ein weißer. Ein schwarzer VW Passat der Baujahre 2000-2005 für sogar 3.000 Euro mehr. Auch umgekehrt hat die Farbe Auswirkungen. Blaue und seltene Farben wie Lila wirken sich laut der Studie sogar negativ auf den Verkaufspreis aus. Ein blauer Passat ab Baujahr 2005 wird verglichen mit einem schwarzen für und 2.300 Euro weniger angeboten.