Als richtiger SEO-Kenner nutzen Sie bestimmt Permalinks. Für alle, die keine SEO-Spezialisten sind, sei der Artikel „Permalinks und htaccess richtig anlegen“ ans Herz gelegt. Wir sind uns also der Bedeutung von Keywords in der URL eines Artikels durchaus bewusst und werden eine Änderung der URL sprichwörtlich so scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Nun stehen wir allerdings vor folgendem Problem: In unserem WordPress-CMS haben wir auch Kategorien angelegt, die Bestandteil der URL sind. Beispielsweise führt „domain.tdl/meine-kategorie/der-artikelname-POST_ID.html“ zu einem unserer Artikel. Wenn wir nun im Laufe der Zeit erkennen, dass wir eine Kategorie zu eng gefasst haben und die Kategorie erweitern möchten, stehen wir vor einem Problem und vor allem vor der Frage: Wie wirkt sich die Änderung der Kategorie auf das Google-Ranking aus?
Wir nehmen folgendes Beispiel der Kategorie-Änderung an:
Unsere Kategorie heißt „Computer“. Am Anfang dieses Blocks war diese Kategorie treffend genug. Heute sind hier viele Artikel über „Gimp“, „MySQL“, „SQL-Server“ und weitere Themen erschienen. Zu diesen Themen findet Ihr hier mehrere Artikel. Also ist der Wunsch naheliegend, die Kategorien zu erweitern, also eine Kategorie-Änderung oder Unter-Kategorien zu erstellen.
Mit der Kategorie-Änderung eines Artikels ändert sich auch der Permalink. Also wird beispielsweise aus „domain.tdl/computer/mein-artikel-ueber-sql-server.html“ dann „domain.tdl/sql-server/mein-artikel-ueber-sql-server.html“.
301: Moved Permanently
Die Lösung ist einfach, aber sehr aufwändig. Wie im Artikel „Weiterleitung Mod-Rewrite: 301 von altem CMS zu WordPress“ beschieben, kann über eine 301-Weiterleitung von der alten an die neue URL eine Weiterleitung erzeugt werden. Der Besucher merkt lediglich in der URL-Zeile, dass sich die Adresse geändert hat. Google und alle anderen Suchmaschinen werten diesen Fehlercode aus und bereinigen ihren Index. Negative Auswirkungen auf das Suchmaschinen-Ranking gibt es nicht. Also wie im genannten Artikel beschrieben, muss dann JEDER Artikel so in der servereigenen .htaccess-Datei aufgeführt werden. Eine kurzbeschreibende Regel kann in den meisten Fällen nicht gefunden werden.
Kann WordPress 301-Fehler nicht selbst generieren?
Gehen wir also der Frage nach, wie WordPress mit unserem „Problem“ umgeht. Wir können sehr schnell erkennen, dass die Kategorieangabe im Permalink WordPress eigentlich nicht wirklich interessiert. So führt „domain.tld/ALTE-KATEGORIE/artikel.html“ und „domain.tld/NEUE-KATEGORIE/artikel.html“ zum gleichen Artikel. Wenn wir die Permalinks in Form „%category%/%post_name%-%post_id%.html“ angelegt haben, ist auch der Post-Name unerheblich. So führt „/artikel-1.html“ zum Artikel mit der ID 1, wie auch „/blubber-1.html“. Und spätestes jetzt schellen die Alarmglocken. Denn wir wissen, dass die Suchmaschinen nichts weniger lieben, als Artikel, die über mehrere URLs zu erreichen sind. „Duplizierter Content“ oder „Duplicate Content“ und Canonical-Tag sind hier die Stichwörter für eine Google-Suche.
Warum viele SEOs gerne auf WordPress als CMS (Content Management System) setzen, liegt in der Tatsache begründet, dass WordPress aus SEO- und Suchmaschinensicht vieles richtig macht. Und so würde es sehr enttäuschen, wenn die Macher von WordPress dieses Problem nicht richtig umgesetzt hätten. Also ordnen wir einfach mal einen Artikel einer anderen Kategorie zu. Wir können diesen Artikel nun über die alte, wie auch über die neue URL aufrufen. Und wir sehen, dass sich die URL ändert. Also liegt der begründete Verdacht nahe, dass die URL per 301 automatisch von WordPress weitergeleitet wurde.
Die letzte Gewissheit gibt uns der HTTP-Header. In diesem Header muss ein eventueller 301 Fehler samt Weiterleitung enthalten sein. Am Einfachsten ist der Header über einen HTTP-Viewer wie beispielsweise „Rex Swain´s HTTP Viewer“ auszulesen. Wenn wir über diesen Viewer unseren alten Link aufrufen, sehen wir neben vielen anderen Daten auch die Zeile
HTTP/1.1 301 Moved Permanently
Nun wissen wir, dass wir uns keine Gedanken machen brauchen, wenn sich eine Kategorie in unserem WordPress-CMS bei einem Artikel ändert. WordPress selbst sorgt dafür, dass die Links über den alten wie auch über den neuen Link erreichbar sind und sorgt weiter dafür, dass die Weiterleitung suchmaschinenfreundlich erfolgt. Mehr können wir von einem CMS wirklich nicht erwarten.
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