Die Gründe für einen eigenen FTP-Server zu Hause sind vielfältig. Von „einfach nur zum Spass“ bis zur externen Datensicherung reichen die Beweggründe. Gerade letzterer ist ein guter Grund. Sie haben vielleicht eine Webpräsenz, oder einen eigenen Webserver bei einem Hoster. Machen Sie dort eine Datensicherung? Vielleicht bietet Ihnen Ihr Webhoster eine Datensicherung kostenlos an. Andere verlangen dafür richtig Geld. Wie auch immer, was ist, wenn der Hoster pleite geht oder Sie sonst nicht mehr an Ihr Web lässt? Auch Ihre Datensicherung ist von dem Tage unerreichbar für Sie. Also gute Gründe, die Sicherung auf einen lokalen FTP-Server laufen zu lassen.
Was Sie dazu benötigen ist einen (Windows-)Rechner, und nach Möglichkeit einen DSL-Anschluß ohne Tarifbeschränkung. Wenn der Rechner 24-Stunden in Betrieb ist – umso besser. Auch ein Windows-Homeserver ist dafür geeignet.
Zuerst müssen Sie die der Internet-Informationsdienste (IIS) installieren. Auf dem Windows-Homeserver sind diese Dienste bereits installiert. Der FTP-Dienst muss jedoch nachinstalliert werden.
Klicken Sie auf Start / Systemsteuerung, und klicken Sie auf Software. Klicken Sie auf Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen. Klicken Sie in der Liste Komponenten auf Anwendungsserver, klicken Sie auf Internet-Informationsdienste (IIS) und klicken Sie auf Details.
Aktivieren Sie die folgenden Kontrollkästchen (wenn sie nicht bereits aktiviert sind): Gemeinsame Dateien, FTP-Dienst (File Transfer Protocol), Internetinformationsdienste-Manager. Klicken Sie auf Weiter.
Wenn Sie dazu aufgefordert werden, legen Sie die Windows-CD ein und wählen Sie den entsprechenden Pfad aus. Klicken Sie auf Fertig stellen.
IIS und der FTP-Dienst sind nun installiert. Vor der Verwendung muss der FTP-Dienst konfiguriert werden.
FTP konfigurieren
Wählen Sie Start / Verwaltung / Internet-Informationsdienste-Manager. Dort sollten Sie im Baum nun den Eintrag „FTP-Stes“ und „Standard-FTP-Site“ sehen. Klicken Sie mit der rechten Maustauste darauf, wählen Sie Eigenschaften. Im folgenden Menü können Sie die Einstellungen unter dem Reiter „FTP-Site“ nach belieben anpassen. Wählen Sie den Reiter „Sicherheitskonten“. Dort ist der Eintrag „Anonyme Verbindungen zulassen“ ausgewählt. Dies bedeutet, dass sich JEDER per FTP auf Ihren Rechner einwählen kann. Entfernen Sie den Haken. Nun muss bei einer FTP-Verbindung ein Username und ein Passwort eingegeben werden. Dies muss einem gültigen Konto auf Ihrem Rechner entsprechen.
Wählen Sie den Reiter „Basisverzeichnis“. Klicken Sie bei „Verzeichnis der FTP-Site“ „Lokaler Pfad“ auf „Durchsuchen“. Wählen Sie nun ein Verzeichnis auf Ihrem Rechner aus. Dieses Verzeichnis ist dann das Verzeichnis, das der FTP-Benutzer zu sehen bekommt. Eventuell legen Sie ein neues Verzeichnis an. Für Windows-Homeserver-Benutzer: Legen Sie im Root Ihrer D-Partition ein neues Verzeichnis an. Der Homeserver kommt – entgegen der Microsfot-Empfehlung – damit klar. Von Verzeichnissen in Verzeichnissen, die der Homeserver überwacht (beispielsweise in „Shares“), ist dringend abzuraten!
Setzen Sie – wenn gewünscht – einen Haken bei den Schreibrechten.
Testen Sie den FTP-Server. öffnen Sie einen Internetexplorer und geben Sie ftp://meinserver ein. „MeinServer“ ist Ihr Rechnername. Wenn Sie eine FTP-Seite sehen, funktioniert der FTP-Server immerhin schon mal lokal. Wenn Sie den Haken bei „Anonyme Verbindungen zulassen“ entfernt haben, werden Sie zur Eingabe eines Users/Passwort aufgefordert. Geben Sie eine gültige Kennung des Rechners ein.
Router und Firewall konfigurieren
Wenn Sie einen Router und Firewall nutzen (wovon anzuraten ist), müssen Sie diese noch konfigurieren. Der FTP-Dienst nutzt die Ports 20 und 21. Sorgen Sie dafür, dass diese Ports freigegeben sind. Der Router muss nun so eingestellt werden dass er von außen kommende Anfragen auf die FTP-Ports (20 und 20) an den PC mit dem FTP-Server weiterleitet(port-forwarding). Hierzu ist es eventuell notwendig, dass Ihr Rechner mit dem FTP-Server innerhalb Ihres lokalen Netzes eine feste IP-Adresse erhält.
Da die wenigsten über eine feste IP-Adresse ihrer Internet-Verbindung verfügen, müssen Sie dafür sorgen, dass eine Namensauflösung dynamisch zu Ihrem Rechner zeigt. Dienste wie dyndns.com oder die Microsoft-Lösung per Windows-Homeserver sind eine einfache Sache. So konfiguriert ist Ihr FTP-Server nun auch über das Internet jederzeit erreichbar.