Schon unzählige Male stand ich bei Freunden vor dem streikenden PC und musste sagen, dass das Neuaufsetzen des Betriebsystemes die einzig gangbare Möglichkeit ist. Mit der Frage nach den CDs, die zum PC seinerzeit geliefert wurden, fängt die Suche an … die Frage, ob er auch alle Seriennummern für seine Software griffbereit hat, stelle ich schon gar nicht mehr.
Ein kleines nettes Freeware-Tool schafft da Abhilfe. License Crawaler (Aktuelle Version 0.0.40, www.klinzmann.name/licensecrawler_de) durchsucht die Registry nach installierter Software samt Lizenzschlüsseln. Diese Daten kann man einfach wegzusichern und beim Neuaufsetzen des PCs hat man so einen „Spickzettel“ bereit. Weiterer Vorteil: Man verschafft sich dadurch einen groben überblick, was auf dem (fremden) PC an Software installiert ist.
Laden Sie sich die Software aus dem Netz (Spiegelserver Chip-online o.ä.) und entpacken die Software. Aktuell ist die Software 75 KB groß bzw. klein und besteht nur aus einer – wohl in VB6 geschriebenen – EXE-Datei. Eine Installation ist nicht notwendig. Somit passt die Software optimal auch auf einen Datenrettungs-USB-Stick.
Nach dem Start der Anwendung und dem Akzeptieren der Lizenzbedingungen wählen Sie über eine DropDown-Box den zu durchsuchenden Rechner aus. Bei direkten Start am betroffenen PC ist dies „Localhost“. Für Admins sehr interessant: Die Suche über das Netzwerk.
Eine weitere DropDown-Box ermöglicht Ihnen den Bereich der Registry auszuwählen, der durchsucht werden soll. Wenn man nicht speziell nach etwas suchen möchte, bietet sich die Einstellung „HKEY_ALL“ an. Ferner nehme ich mir die Zeit und entferne den Haken bei „High speed scan“. Dann geht es mit dem Button „Start Search“ los.
Die Ausgabe lässt sich markieren und kopieren oder per Menü „File / Save“ als Textdatei speichern. Wenn diese dann beispielsweise auf einem USB-Stick gespeichert ist, kann mit dem Neuaufsetzen des PCs begonnen werden. Sicherheitsfanatiker können die Textdatei auch verschlüsselt speichern. Wählen Sie dazu „File / Save Encrypted“.
Was aber tun, wenn der PC komplett streikt und nicht mehr startet? Wenn nur das installierte Windows streikt, kann über eine Live-CD ein Betriebsystem gestartet werden und die Daten dann ebenfalls ausgelesen werden. Sinnvoller ist es – vor allem, wenn man über einen externen Datenspeicher wie beispielsweise einen Windows-Home-Server verfügt – eine automatische Sicherung durch den Licence Crawler durchführen zu lassen. Denn ein weiterer Vorteil dieser Application ist es, dass sie sich via Batch-Datei starten lässt. Legen Sie eine Batch-Datei an:
@ECHO OFF
[PFAD]licensecrawler.exe eula run save [PFAD]serials.txt exit reg HKEY_ALL cmd hide
Wie ersichtlich, können alle Befehle über die Command-Shell übergeben werden. Jetzt nur noch die Batch-Datei über den Task-Manager automatisieren (beispielsweise monatlich) und ein weiteres Rettungsnetz für unser geliebtes Windows wurde gespannt.