Mein Android Handy und der Virus

Ich bin ein Windows-User. Das ist erst einmal nicht schlimm, denn viele – vielleicht viel zu viele User auf dieser Erde – benutzen dieses Betriebsystem. Aus diesem Grund lohnt es sich auch für Viren- und Maleware-Autoren speziell bei Windows nach Lücken zu suchen und Schadsoftware in Umlauf zu bringen. Aus diesem Grund mache ich zum Beispiel Online-Banking eben nicht über einen Windows-Rechner. Dazu nutze ich ein virtualisiertes Linux ohne Schreibberechtigung. Also eine Linux-Boot-CD oder eine virtuelle Maschine. OK, 100 Prozent sicher ist dieser Weg auch nicht, aber er gibt mir doch ein Gefühl von Sicherheit.
Und nun habe ich mir so ein schickes Android-Handy gekauft. Das HTC Desire Smartphone musste es sein. Tolles Teil, wenn auch das Betriebssystem von Google stammt. Und Google ist böse. Aber Microsoft bietet aktuell kein vernünftiges Betriebssystem für ein Smartphone an. Und Apples iPhone – na ja, das ist was für Spießer … Zudem stört mich, dass Apple bestimmt, was ich mit dem Smartphone machen darf. Apple schränkt mich ein. Apple ist auch böse.
Was ich natürlich nicht bedacht habe: Ich folge einem Trend. Die Verkaufszahlen des Android-Handy-Betriebsystem steigen täglich und kontinuierlich an. Und somit ist es eine lukrative Plattform für Schadware-Entwickler. Soll ich mich nun zurücklegen und hoffen, dass jede Lücke irgendwann gefixt wird? Hand aufs Herz – jede Software hat eine Lücke. Ist keine Lücke bekannt, wurde sie nur noch nicht gefunden. Aktuell verlangt mein Desire Smartphone noch nicht nach irgendwelchen Updates. Im Netz ist darüber nichts zu lesen. Systemkomponenten werden bei Linux automatisch upgedatet. Aber auch auf dem Android-Handy? Also bleibt das ungute Gefühl.
Vielleicht sollte ich mir ein Handy kaufen, dessen Betriebsystem nicht weit verbreitet ist. Vielleicht ein Smartphone mit Windows Mobile oder gar ein iPhone?

Putin und die Feuerglocke

Russland brennt. Vor Jahren hätten wir an eine politische Revolution gedacht – heute sind es die Wälder. Banale Dinge, könnte man meinen. Laut Spiegel online ist es gerade ein Blogger, der die Situation auf den Punkt bringt. „Wissen Sie, warum wir brennen“ soll der Titel des Blogs sein, den Spiegel online zitiert und der offenbar auch den russischen Premier Wladimir Putin zu einer Antwort bewegt hat. In dem Blog schreibt der Autor „top_lag“, dass es unter den „verfluchten Kommunisten“ in seinem Dorf noch drei Feuerteiche, eine Glocke und ein Löschzug gab. Alles profane Dinge, mit der man auch in entlegenen Winkeln der Erde Feuer mit einfachen Mitteln bekämpft werden kann.

Und wie im Kapitalismus leider üblich, wird alles, was Geld kostet, auf den Prüfstand gestellt. An der Feuerwehr wurde gespart: Personal entlassen und am Material gespart. Und die Forstwirtschaft? Die wurde 2007 ebenfalls reformiert mit dem Ziel, Forstwirte abzuschaffen. Sie kosten nur Geld und bringen kein Geld ein. Auf den ersten Blick.

Durch die verheerende Dürre und die nicht unter Kontrolle zu bringenden Brände hat die Regierung ein Exportverbot von Weizen ausgesprochen. Die russische Regierung geht davon aus, dass rund 30 Prozent der Ernte ausfallen wird. Die Folge sind massiv ansteigende Weltmarktpreise des Weizen, denn Russland gehört neben der EU, Australien und den USA zu den größten Weizenexporteuren. Viele Länder gehen inzwischen davon aus, dass es aufgrund dieser Preiserhöhung weitere Preissteigerungen geben wird. Im indonesischen Jakarta rechnet man mit einem Dominoeffekt bei allen Grundnahrungsmitteln.

Wie sehr sich die Zeiten auch in Russland geändert haben, zeigt sich wieder einmal. Der regierungskritische Blogger hätte früher im Anschluss an sein Blog sicher einige Jahre in Sibirien verbracht, heute schreibt Putin im Hinblick auf die Regierungswahlen von einer „unglaublich ehrlichen und aufrichtigen Person“.

Ach ja, und Putin wird sich dafür einsetzen, dass sein Dorf wieder eine neue Feuerglocke bekommen wird.

Noa Bank – und das Ende des alternativen Kreditinstitutes

Die Geschäftsidee war nicht neu – aber dennoch hatte sie Ende letzten Jahres für großes Aufsehen gesorgt: Die Gründung eines alternativen Kreditinstitutes, das sich Transparenz und das Verpechen „Keine Spekulation“ auf die Fahnen geschrieben hat. Die Noa Bank, gegründet vom Belgier François Jozic wollte dieses Ziel mit dem Auftrag an die Sparer erreichen, die selbst entscheiden sollten, wie ihr Geld angelegt werden sollte. Die Kredite, die mit den Spareinlagen gegeben werden, sollten hauptsächlich an Mittelständler aus der Region, an Kultur-, Gesundheits- oder Umweltprojekte fließen. Und um potentielle Sparer zu finden, bot die Noa Bank überdurchschnittlich gute Zinsen. Gutes mit seinem Geld tun und dafür 2,2 Prozent Zinsen auf ein Tagesgeld zu bekommen – wer kann dazu schon Nein sagen? Insgesamt soll die Noa Bank laut dem Spiegel in so kurzer Zeit Spareinlagen in Höhe von fast 300 Millionen Euro von 15 000 Sparern erhalten haben.

Doch um Zinsen vergeben zu können, müssen Kredite ausgegeben werden und vor allem: Auch zurückbezahlt werden. Und genau hier war das Problem der Bank: Nur rund 60 Millionen Euro waren verliehen. Für die Spareinlagen müssen aber trotzdem Zinsen an die Sparer bezahlt werden. Im April stoppte daher die Noa Bank die Aufnahme von neuen Spareinlagen.

Nun ringt die Noa Bank um die Existenz. Die oberste Deutsche Finanzaufsicht (BaFin) hat der Bank bis auf weiteres verboten, neue Spareinlagen entgegenzunehmen oder Kredite auszugeben. Die BaFin begründet ihre Entscheidung mit der dünnen Eigenkapitaldecke der Bank. Nun liegt es an der Bank, neue Kapitalgeber zu finden.

Es wundert einem, dass die BaFin überhaupt zugelassen hat, dass diese Bank im letzten Jahr an den Start gegangen ist – aktuell bemängelt sie neben der Eigenkapitaldecke auch die Führungsqualitäten der Manager. Beide Punkte sollten schon im letzten Jahr bekannt gewesen sein. Vielleicht nicht bekannt ist die Vergangenheit des „Bankmanagers“ Jozic. Lau Recherchen des Spiegels soll der Bankenrebell in der Vergangenheit sich bereits einen zweifelhaften Ruf erworben haben: Seine früheren Firmen hätten unter anderem zur Kundenakquise Drückerkolonnen eingesetzt.

Vom Saulus zum Paulus?

Deutsche Feindbilder

Neben Dieter Bohlen hat Deutschland noch weitere Feindbilder. Unter falscher Identität leben auch jene Personen, die der Regierung per Diebstahl erlangte Steuerdaten verkaufen. Diese sogenannten „Steuer-CDs“ sind seit langem ein Zankapfel in der Bevölkerung. Der gemeine Steuerzahler sagt, dass es gut sei, dass die „Reichen“ nun auch mal erwischt werden. Der gemeine Harz-IV-Empfänger ist der Meinung, dass die Bonzen nun endlich zur Kasse gebeten werden (und letztlich dann auch endlich genug Geld für die Sozialleistungen in den Kassen ist).

Welcher Meinung man auch ist, Tatsache bleibt, dass diese Daten durch ein Verbrechen in den Besitz der Verkäufer gelangt. Es ist Diebstahl, die Kundendaten in seinen privaten Besitz zu nehmen. Das hat nichts von einem „Robin Hood“, da stecken auch keine Ziele der Gerechtigkeit dahinter. Es ist persönliche Bereicherung, denn noch keine der Steuer-CDs sind unentgeltlich an die Behörden gelangt. Es wurde immer Geld bezahlt. Viel Geld.

Für den Deutschen Staat rechnet sich das Geschäft. Nach Gewerkschaftsschätzungen bringt die aktuelle Steuer-CD dem Finanzamt Mehreinnahmen von rund zwei Milliarden Euro. Diese fließen in Höhe von rund eine halbe Milliarde Euro direkt in die Kassen des Fiskus. Rund 3 000 Fälle von Steuerhinterziehung können so angeklagt werden. Auch beachtenswert: Die indirekten Mehreinnahmen. Rund 25 000 Selbstanzeigen liegen aktuell von Steuerhinterzieher vor. Mehreinnahmen: Rund 1,5 Milliarden Euro!

Viel Geld und der Deutsche Staat kann dieses Geld wirklich gut gebrauchen. Doch es bleibt dabei: Es handelt sich um Hehlerei und die begeht der Deutsche Staat: „Als Hehler wird bestraft, wer eine Sache, die ein anderer durch eine rechtswidrige Tat erlangt hat, sich verschafft (…)

Aktuell fordert die Deutsche Steuergewerkschaft eine gesetzliche Regelung, damit der Erwerb legalisiert wird: „Der Gesetzgeber muss ein Signal setzen und klarstellen, dass für die Datensätze bezahlt werden kann“, so Gewerkschaftschef Dieter Ondracek in der „Braunschweiger Zeitung“.

Frischfleisch mit Gasgemisch länger haltbar gemacht

Eigentlich sollte diese Meldung, die Foodwatch diese Woche veröffentlichte, keinen Supermarkt-Kunden überraschen: Die Industrie setzt in der Verpackung von Frischfleisch ein Gasgemisch ein. Wer eine solche Packung öffnet, der spürte dies. Vielleicht roch man es auch – auch wenn das Gasgemisch neutral sein soll. Gemäß der Deutschen Hackfleischverordnung muss Hackfleisch am gleichen Tag verkauft werden – oder es muss vernichtet werden. Früher war das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) in der Tat immer mit dem gleichen Tag ausgezeichnet. Seit einigen Jahren ist das Hackfleisch ein paar Tage haltbar – Zauberei? Nein, einfach eine Forderung der Industrie mit Auftrag an die Chemiker, den Prozess des Zerfalls zu stoppen. Gestoppt wird bei dem begasten Hackfleisch auch der Geschmack. Aber billig ist das Fleisch und das freut den Käufer.

Der aktuelle Aufreger von Foodwatch ist die Phrase „Unter Schutzatmosphäre verpackt“. Soll auf den Verbraucher positiv wirken – wie alles, was auf Verkaufsverpackungen gedruckt wird. Lauf Foodwatch beinhaltet das Gasgemisch unter anderem Sauerstoff, der den Muskelfarbstoff Myoglobin oxidieren lassen soll. Dadurch soll das Fleisch zwar nicht länger frisch, aber lange schön rot bleiben, was dem Verbraucher Frische suggeriert.

„Einziges Ziel ist es, das Fleisch besonders attraktiv, also frisch erscheinen zu lassen, damit es länger und leichter verkauft wird“, so die Aussage von Matthias Wolfschmidt von Foodwatch. Dem kann man nicht widersprechen.

Das Max-Rubner-Institut wird konkreter, berichtet, dass durch das Gas eine „Reihe unerwünschter, der Qualität abträglicher Wirkungen auf(treten)“. Konkret bemängelt das Bundesforschungsinstitut, dass das Aroma des Fleisches „flacher“ wird. Das Fleisch sei „weniger zart und saftig“.

Dies sind alles Argumente, die einen kritischen Verbraucher kaum noch schockieren dürften. Denn das alles ist so offensichtlich, dass von „Täuschung des Verbrauchers“ nicht mehr die Rede ist. Es liegt an uns Konsumenten, Frischfleisch beim Metzger oder eben billige abgepackte Ware zu kaufen. Schon der günstige Preis sollte zeigen, dass es sich eben um minderwertige Ware handelt. Täuschung tritt dann erst ein, wenn der Metzger unseres Vertrauens uns Billigware verkauft.

Vertrauen zur Fleischerfachverkäuferin im Supermarkt sollten wir keines haben. Denn – so berichtet Foodwatch  – immer häufiger soll das Gasgemisch auch für Fleisch eingesetzt werden, das im Supermarkt über die Frischetheke verkauft wird. Bevor es in der Theke angeboten wird, soll auch dieses Fleisch vorher begast worden sein. Das hätte dann wirklich was von arglistiger Täuschung.

Trend zur haarlosen Männerbrust ist vorbei

Vielleicht verschlafen sie den Trend. Immer mehr Studios bieten Haarentfernung an. Dabei scheint sich der Trend zur haarlosen Männerbrust gerade umzukehren. Was vor Jahren als Männlichkeitssymbol galt, die behaarte Männerbrust, galt plötzlich so unerotisch wie Mamas Schlüpfer. Dabei haben es Männer wie Sean Connery alias James Bond einem Millionenpublikum vorgemacht. Doch die Zeiten ändern sich und damit auch die Menschen. Auch der Trend der vollständigen Intimrasur scheint gebrochen zu sein. Unten glatt ist inzwischen ein – neumodisch – „no-go“.
Doch sie schießen nach wie vor immer mehr aus dem Boden. Wie einst Spielhöllen, Wettbüros, Sonnenstudios oder Döner-Läden: Studios, die mittels Licht Haarentfernung anbieten. IPL heißt die Abkürzung. Sie steht für „Intensive Pulsed Light”. Durch den Beschuss der Körperhaare mit Lichtblitzen wird die Wurzel zerstört und die lästigen Härchen verschwinden. Zurück bleibt eine glatte unbehaarte Haut, egal ob im Gesicht oder an den Beinen.
Eigene Franchise-Betriebe oder ein Raum in einer Hautarztpraxis , einem Kosmetikstudio oder einem Fitnessstudio: Das Angebot ist vielfältig. Als Zielkunden gelten nicht nur Frauen. Auch Männer nehmen die Dienste in Anspruch. Weniger schmerzhaft und vor allem dauerhaft soll diese Methode nach Angaben der Anbieter sein. Wobei das Wort „dauerhaft“ nicht ganz stimmt. In der Tat kommt das Haar, das mittels Licht getötet wurde, nicht wieder. Jedoch können durchaus nach der Behandlung Haare wieder sprießen, die vorher noch unter der Haut verborgen waren.
Mit Skepsis sehen Hautärzte die Ausbreitung der Studios und warnen vor Verbrennungen, die beim unsachgemäßen Umgang mit den High-Tech-Geräten entstehen können. „Das Schwierige bei der IPL-Methode ist die Dosierung. Zu viel Licht verursacht Verbrennungen, zu wenig lässt die Haarwurzel unversehrt“, wird der Vorsitzende des Berufsverbandes der Dermatologen in Baden-Württemberg, Bernd Salzer, zitiert. Die Behandlung sollte deshalb nur durch gut geschultes Personal erfolgen.

Müller-Lüdenscheid-Klöbner

Dieser Name kreist aktuell wieder sehr häufig durch die Presse. Der Loriot-Klassiker eines kabarettreifen Dreifachnamens ist zwar nicht Grundlage für den aktuellen Rechtsstreit vor dem Bundesverfassungsrericht in Karlsruhe, zeigt aber, wie schwer die Materie eigentlich ist.
Aktuell klagt das Münchner Ehepaar „Frieda Thalheim“ und „Hans-Peter Kunz-Hallstein“ vor dem höchsten deutschen Gericht. In den ersten drei bayrischen Gerichtsinstanzen scheiterte das Ehepaar mit ihrem Anliegen auf einen Dreifachnamen. Nun konnte sich das streitbare Ehepaar auch nicht in Karlsruhe durchsetzen.
Dem Bundesverfassungsgericht lag folgende Ausgangslage vor: Die Ehefrau „Frieda Thalheim“ ist in zweiter Ehe mit dem Rechtsanwalt „Hans-Peter Kunz-Hallstein“ verheiratet. Frau Thalheim wollte ihren Namen seinem Doppelnamen voranstellen, um damit die Verbundenheit zu den Kindern aus ihrer erster Ehe zu dokumentieren. Als Argumente gegen eine Aufgabe eines Namens führten die Eheleute an, dass sie eine Zahnarztpraxis führe und der Ehemann seinen (ererbten) Doppelnamen wegen seiner eingeführten Anwaltspraxis nicht aufgeben könne.
Die Mehrheit des Ersten Senats sah dies jedoch als nicht zulässig an. Zwar erkannte das Verfassungsgericht an, dass Namen Ausdruck von Persönlichkeit sind. Es ist dem Staat allerdings erlaubt, das Namensrecht zu regeln und Namensketten auszuschließen. In Paragraf 1355 Abs. 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs heißt es in der seit 1993 gültigen und nun bestätigten Version: „Ein Ehegatte, dessen Name nicht Ehename wird, kann durch Erklärung gegenüber dem Standesamt dem Ehenamen seinen Geburtsnamen oder den zur Zeit der Erklärung über die Bestimmung des Ehenamens geführten Namen voranstellen oder anfügen. Dies gilt nicht, wenn der Ehename aus mehreren Namen besteht. Besteht der Name eines Ehegatten aus mehreren Namen, so kann nur einer dieser Namen hinzugefügt werden.“
Das Gericht entschied, dass die gültige Regelung mit dem Persönlichkeitsrecht vereinbar sei. Auch der Schutz der Ehe, die Berufsfreiheit und der Gleichheitsgrundsatz seien nicht beeinträchtigt, so das Gericht.
Beachtenswert ist bei diesem Fall, dass das Ehepaar die Niederlage vor Gericht nicht persönlich entgegennehmen wollte. Weder das Ehepaar noch ein Prozessvertreter erschien zur Urteilsverkündung. Prozessbeobachter werten dieses verhalten als „eine gewisse Missachtung“ des höchsten deutschen Gerichtes.

Die Deutschen Präsidenten im Überblick

THEODOR HEUSS: Er wurde am 12. September 1949 zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Heuss setzte sich mit Unterstützung von CDU, CSU, FDP und Deutscher Partei im zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Kurt Schumacher durch. Heuss wird 1954 mit großer Mehrheit wiedergewählt.

HEINRICH LüBKE: Lübke gilt als „Notlösung“ der Union bei der Präsidentenwahl 1959, nachdem Bundeskanzler Konrad Adenauer seine Bereitschaft zur Kandidatur aus taktischen Gründen kurz vor dem Wahltermin zurückgezogen hat. Der Ernährungsminister Lübke gewinnt im zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Carlo Schmid und den FDP-Mann Max Becker die notwendige absolute Mehrheit. Obwohl die Union 1964 weder die Unterstützung ihres Koalitionspartners FDP noch die absolute Mehrheit innehat, wird Lübke wiedergewählt.

GUSTA VON HEINEMANN: 1969 konnten sich Union und SPD auf keinen gemeinsamen Kandidaten einigen. Die Union nominiert Verteidigungsminister Gerhard Schröder, die SPD Justizminister Heinemann. Der setzt sich am Ende im dritten Wahlgang nur mit sechs Stimmen Vorsprung durch und ist somit der erste Bundespräsident, der mit relativer Mehrheit gewählt wird. Den Ausschlag für die Wahl gab die FDP, deren Wahlleute im letzten Wahlgang auf Anraten von Walter Scheel für Reinemann stimmten.

WALTER SCHEEL: Der Vizekanzler, Außenminister und FDP-Vorsitzende wurde 1974 von der sozialliberalen Regierung aufstellt. Er setzte sich im ersten Wahlgang gegen den Unions-Kandidaten Richard von Weizsäcker
durch.

KARL CARSTENS: 1979 war die Union im Bundestag in der Opposition, hatte aber dank ihrer Stärke in den Ländern die absolute Mehrheit in der Bundesversammlung. Carstens setzte sich im ersten Wahlgang gegen die SPD-Kandidatin Annemarie Renger durch.

RICHARD VON WEIZSäCKER: Durch die geänderte Mehrheit schickte die Union 1984 erneut Weizsäcker in das Rennen. Die SPD verzichtete auf einen eigenen Kandidaten. Die Grünen nominierten die Schriftstellerin Luise Rinser. Weizsäcker wurde im ersten Wahlgang gewählt. Zu seiner Wiederwahl 1989 gab es zum ersten Mal nur einen Bewerber für das höchste Staatsamt: CDU, SPD und FDP sprachen sich für Weizsäcker aus.

ROMAN HERZOG: CDU und CSU verständigten sich 1994 auf den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes. Die FDP und Koalitionspartner nominierte Hildegard Hamm-Brücher. Die SPD nominierte Johannes Rau. Roman Herzog konnte sich erst im dritten Wahlgang durchsetzen.

JOHANNES RAU: Die amtierende Bundesregierung (rot-grün) schickte 1999 den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten in das Rennen um das Präsidentenamt.. Die Union nominierte die Physikerin Dagmar Schipanski, die PDS die Theologin Uta Ranke-Heinemann. Johannes Rau setzte sich im zweiten Wahlgang durch.

HORST KöHLER: Obwohl Union und FDP im Bundestag in der Opposition sind, haben die Koalitionspartener 2004 in der Bundesversammlung die absolute Mehrheit. Der von ihnen nominierte Horst Köhler setzte sich im ersten Wahlgang gegen die Kandidatin der SPD und der Grünen, Gesine Schwan, durch. Horst Köhler wird 2009 erneut im ersten Wahlgang wiedergewählt. Er setze sich gegen den Linke-Kandidaten Peter Sodann und die wieder von der SPD nominierte Gesine Schwan durch.

Und sie hat doch recht: Meine Autofarbe ist out!

Ich fahre ein altes Auto. Es ist ein alter BMW, er ist rot, er ist out und ich würde sofort die Abwrackprämie dafür erhalten. Nur will ich das nicht. Warum auch? Das Auto fährt nach wie vor super, nichts ist kaputt, der Unterhalt ist moderate und der Verbrauch ist angemessen. Solange das Auto keinen wirtschaftlichen Totalschaden hat, wird es weitergefahren – egal, welche Farbe es hat. Meine Frau mag die Farbe nicht. Damals, als ich das Auto gekauft habe, war Rot modern. Heute kauft keiner mehr rote Fahrzeuge. Und das Kraftfahrzeug-Bundesamt gibt es mir schriftlich: Die Farbe Rot hatte bei den Neufahrzeugzulassungen im Jahr 1992 einen Anteil von fast 30 Prozent. Seither geht der Anteil stetig bergab. Seit dem Jahr 2002 pendelt der Abteil bei rund fünf Prozent.

Im Auftrag das Internet-Fahrzeugportal mobile.de befragte TNS Infratest 1.060 Autofahrer eines bis zu 10 Jahre alten Fahrzeugs zur Einschätzung der Fahrzeugfarbe auf den Wiederverkaufswert. Knapp die hälfte der Autofahrer sind der Ansicht, dass die Farbe ihres Fahrzeugs keinen Einfluss auf den Wiederverkaufswert habe. Mit 49,6 Prozent bemessen ihr aber ebenso viele eine große Bedeutung zu. Das Ergebnis der Studie jedoch zeigt: Der Autolack spielt eine entscheidende Rolle beim Verkauf eines Gebrauchtwagens. Vor allem klassische Farben wie schwarz und Silber werden wirken sich verkaufsfördernd aus. Die Studie zeigt, dass diese Fahrzeuge vorwiegend zu überdurchschnittlichen Preisen angeboten werden. Doch aktuelle Trendfarben wirken sich nicht unbedingt rückwirkend aus. Fast jeder dritte Halter eines Fahrzeugs in der Trendfarbe Weiß erhofft sich einen höheren Verkaufspreis für sein Auto. Allerdings wird laut mobile.de der überwiegende Anteil der weißen Fahrzeuge unter dem ermittelten Durchschnittspreis angeboten: So wird zum Beispiel ein schwarzer Opel Astra des Baujahres 1998-2004 für durchschnittlich 2.000 Euro mehr angeboten als ein weißer. Ein schwarzer VW Passat der Baujahre 2000-2005 für sogar 3.000 Euro mehr. Auch umgekehrt hat die Farbe Auswirkungen. Blaue und seltene Farben wie Lila wirken sich laut der Studie sogar negativ auf den Verkaufspreis aus. Ein blauer Passat ab Baujahr 2005 wird verglichen mit einem schwarzen für und 2.300 Euro weniger angeboten.

Wo bitte geht´s zum nächsten Tabakautomaten?

Neben den Autofahrern sind die Raucher eine der größten Gruppen, die aktiv zur Finanzierung des Steuerhaushaltes beitragen. Der ADAC – ein Verein mit aktiver Lobbyarbeit – vertritt die Mitglieder aktiv gegenüber der Gesetzgebung. Die Raucher haben bislang noch keine so schlagkräftige Vertretung. Gerade Deutschland ist doch die Hochburg von Vereinen und Verbänden. Aber vielleicht liegt dies daran, dass in Deutschland immer weniger Menschen rauchen.
Schauen wir doch mal auf die Zahlen der World Lung Foundation und der American Cancer Society. Diese Organisationen geben gemeinsam den „Tabakatlas“ heraus, eine Sammlung von Zahlen und Studien rund um das Rauchen. Demnach werden im kommenden Jahr voraussichtlich 12 Millionen Zigaretten in jeder Minute an jedem Tag weltweit geraucht. Das macht voraussichtlich 5,3 Billionen Zigaretten in der Herstellung. Auf Köpfe vereilt sind dies 900 Zigaretten pro Erdenbewohner. Säuglinge mit eingerechnet.
Auch wenn Frauen aufholen, liegen die Männer beim Zigarettenrauchen weit vorne. Weltweit rauchen fast eine Milliarde Männer. Beachtenswert, dass in den reichen Ländern nur 35 Prozent der Männer rauchen. In den Entwicklungsländern rauchen die Hälfte aller Männer. Allein in China und Indien eine halbe Milliarde. Zum Vergleich die Frauen: 250 Millionen Frauen rauchen täglich. In den reichen Ländern 22 Prozent. In den Entwicklungsländern rauchen bislang nur 9 Prozent der Frauen. Wenn dies mal keine Marktlücke für die Tabakkonzerne ist!
Jährlich sterben Studien zur Folge mehr als 5 Millionen Männer an den Folgen des Rauchens. Im kommenden Jahr soll die Zahl auf 6 Millionen steigen. Während der Tabakkonsum in den reichen Ländern seit 1960 um 50 Prozent gefallen ist, stieg er in den mittleren und armen Ländern um 300 Prozent an.
Die großen Tabakkonzerne dürfte bereits ihr Augenmerk auf die Asiatischen Länder gerichtet haben: 57 Prozent der Zigaretten werden hier verqualmt. Mit großem Abstand folgt Osteuropa und die Länder der ehemaligen Sowjetunion mit 14 Prozent. Es folgt Nord- und Südamerika mit 12 Prozent. Dahinter Westeuropa mit 9 und Afrika sowie der Nahe Osten mit 8 Prozent.
In der Top-5-Liste der exzessivsten Raucherländer taucht Deutschland nicht auf. Spitzenreiter ist hier Russland mit 331 Milliarden Zigaretten (2319 pro Kopf), gefolgt von Japan mit 259 Milliarden (2028 pro Kopf), China mit 2, 136 Billionen Zigaretten (1646 pro Kopf) und der Nr.1 im Gesamtverbrauch. Platz vier und fünft gehen da die USA mit 357 Milliarden Zigaretten (1196 pro Kopf) und Indonesien mit 239 Milliarden (974 pro Kopf ).
Beeindruckend auch die folgende – geschätzte – Zahl: 25 Prozent der Raucher sollen nach dem Tabakatlas  während ihrer „produktiven Lebensphase“ sterben oder erkranken. Doch die Frage bleibt: Wo bitte geht’s zum nächsten Tabakautomaten?